Hintermänner eines Priestermordes verurteilt
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Die Kirche Saint Etienne in Saint-Etienne-du-Rouvray kurz nach der Ermordung des Priesters. Bild: AP
Der Messerangriff auf einen katholischen Priester hat Frankreich erschüttert. Die erschossenen Täter waren als radikalisiert bekannt. Jetzt wurden ihre Helfer verurteilt – und das Versagen der Behörden offenbar.
Der islamistische Terroranschlag auf den 85 Jahre alten Priester Jacques Hamel in der Normandie hat Frankreich erschüttert. Am Mittwoch verurteilte ein Sonderschwurgericht in Paris drei der Hintermänner zu Haftstrafen zwischen acht und 13 Jahren. Viel Aufmerksamkeit ist dem Prozess nicht zuteil geworden. Im Ringen um die Identität Frankreichs dürfte er dennoch eine wichtige Rolle einnehmen. Die weitgehend säkularisierte Gesellschaft hatte auf den islamistischen Angriff auf das Gotteshaus in Saint-Etienne-du-Rouvray am 26. Juli 2016 wie elektrisiert reagiert.
Der greise Pfarrer, der alte normannische Kirchenbau, die spärliche Zahl von Gläubigen bei der Morgenmesse, das alles wirkte sinnbildhaft für eine niedergehende Religion und Lebensform, die vom radikalen Islam herausgefordert wird. Der Messerangriff der beiden jungen radikalisierten Islamisten auf den wehrlosen Pfarrer wurde als Essenz eines ungleichen Kampfes verstanden, der die Franzosen bis heute besorgt.
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