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Tagebuch aus Mariupol : „Und dann wird es still. Totenstill“

  • -Aktualisiert am

Bewohner von Mariupol harren in einem Bunker aus Bild: AP

Während in Mariupol die Bomben fallen, schreibt die ukrainische Journalistin Nadezhda Sukhorukova ein Tagebuch auf Facebook über den Alltag im Lärm der Detonationen. Wir veröffentlichen es in Auszügen.

          21 Min.

          27. Februar

          Spät am Abend

          Wenn du große Angst hast, musst du etwas tun. Das rät meine Freundin, die Psychotherapeutin. Während des Fliegeralarms schrubbt sie den Boden im Treppenhaus. Sie hat es schon dreimal gemacht. Nun gibt es dort einen blitzsauberen Fußboden, und sie konnte ihre Angst überwinden.

          Ich dagegen schreibe während der Bombenangriffe. Es kommt Blödsinn heraus. Der Kopf ist leer, ich produziere Müll. Ich habe Angst, zähle Detonationen, höre die Einschläge und schreibe. In den Pausen starre ich auf meinen Kater und meinen Hund. Das Problem mit der Angst lösen die beiden auf radikale Weise. Angie fällt auf den Boden und schläft ein, der Kater Josik legt sich auf den Rücken und hört einfach zu. Auf seinem Maul steht so etwas wie: „Russische Bomben – f… euch“. Ich glaube, mein Kater ist ein echter Patriot. Er wird jeden Okkupanten zerreißen.

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