Syrien : Zerstritten
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In keinem anderen Land der Arabellion waren die Gegner des herrschenden Systems so zerstritten wie die syrische Opposition. Bis sie mit einer Stimme spricht, wird noch viel Zeit vergehen.
Beruhigt zurücklehnen kann sich der syrische Staatspräsident Baschar al Assad angesichts der Lage in seinem Land nicht, aber das jüngste Treffen seiner Gegner in Kairo wird ihm zunächst eine innere Befriedigung verschafft haben: Bis zum gewalttätigen Handgemenge steigerten sich die „Diskussionen“ der syrischen Oppositionsgruppen unter dem Schirm der Arabischen Liga.
Weder in Tunesien, noch in Libyen oder Ägypten waren die Gegner des herrschenden Systems so zerstritten, wie die syrische Opposition es ist. Im Grunde ist man sich nur einig, dass das Assad-Regime gestürzt werden muss, und auch an einem möglichen Übergangs-Regiment soll es in keiner Weise mehr beteiligt sein.
Doch wie ein neuer Nationalpakt aussehen soll, ist unklar. Schon bei der Frage, ob ein Syrien ohne Assad säkular oder nicht sein soll, erhoben alle jene Einspruch, die dem Dunstkreis der Muslimbrüder zuzurechnen sind. Die im Norden des Landes lebenden Kurden wollen nicht länger von der arabischen Mehrheit dominiert werden. Bis die Opposition mit einer Stimme sprechen wird, ist es noch lange hin.