Rechte Hand : Auch IS-Sprecher bei Einsatz in Nordsyrien getötet
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In Syrien laufen Feuerwehrleute zu dem zerstörten Fahrzeug, in dem der IS-Sprecher getötet wurde. Bild: AFP
Wenige Stunden, nachdem der Tod des IS-Führers Abu Bakr al-Bagdadi bekannt gegeben wurde, soll auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz getötet worden sein. Das gaben die SDF am Sonntag bekannt.
Bei einem weiteren Militäreinsatz im Norden Syriens ist nach kurdischen Angaben auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz IS getötet worden. Ein ranghohes Mitglied der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sagte, der IS-Extremist sei am Sonntag in der Ortschaft Ain al-Baida im Norden der Provinz Aleppo getötet worden.
Wenige Stunden zuvor hatte Präsident Donald Trump bekannt gegeben, dass der Anführer des Islamischen Staates (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bei einem Einsatz des amerikanischen Militärs im Nordwesten Syriens getötet wurde. Nach ihm hatten Amerikas Geheimdienste und Streitkräfte jahrelang gefahndet, er galt als der meistgesuchte Mann der Welt.
An dem Einsatz zur Tötung seines Sprechers Abu Hassan al-Muhadschir waren nach Angaben des SDF-Vertreters der Geheimdienst der Miliz sowie die amerikanische Armee beteiligt. Al-Muhadschir sei die rechte Hand von al-Bagdadi gewesen, sagte der SDF-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die SDF sind ein von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiertes Militärbündnis. Gegen die YPG richtete sich die jüngste Militäroffensive der Türkei im Norden Syriens.
Durch Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge
Ein AFP-Reporter sah in Ain al-Baida zwei durch Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge sowie drei Leichen. Es war unklar, ob die Luftangriffe von Kampfflugzeugen oder Drohnen ausgeführt wurden. Auch die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete den Tod von IS-Sprecher al-Muhadschir. Nach ihren Angaben war er einer von fünf bei einem amerikanischen Militäreinsatz getöteten IS-Mitgliedern.
Der Einsatz zur Tötung al-Bagdadis spielte sich in der Nähe der Ortschaft Barischa im Nordwesten Syriens ab, mehr als hundert Kilometer von Ain al-Baida entfernt. Trump hatte erklärt, bei diesem Einsatz seien zahlreiche IS-Kämpfer getötet worden.
IS-Anführer al-Bagdadi hatte im Juli 2014 ein „Kalifat“ in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen lebten. Eine internationale Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten zusammen mit nationalen Soldaten im Irak und kurdischen Milizen in Syrien eroberten dann in erbitterten Kämpfen nach und nach die IS-Gebiete zurück.
Im Ausland, darunter auch in europäischen Städten, verüben IS-Anhänger immer wieder Anschläge. Westliche Politiker erklärten am Sonntag, mit dem Tod al-Bagdadis sei der Kampf gegen den IS nicht beendet.