Hört der Vatikan auf die Deutschen?
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Im Petersdom: Deutsche Bischöfe beim Ad-limina-Besuch. Bild: Cristian Gennari/Romano Sicilian
Nur eine Minderheit der Gläubigen beteiligt sich am „synodalen Prozess“ der Weltkirche. Und am Ende des „gemeinsamen Wegs“ entscheidet der Papst allein.
Es gibt das gute Wort der Theologen von der Form des Kreuzes, das nicht zufällig aus einem Längs- und einem Querbalken bestehe: Danach symbolisiert der Vertikalbalken die Verankerung im ewigen Gott, während der Horizontalbalken für die ausgebreiteten Arme des Glaubens und der Kirche hin zur Gegenwart steht. Wie das Absolute und das Relative, das Ewige und das Heutige im Glauben und in der Kirche zusammengeführt, gar versöhnt werden können, ist eine uralte und immer wieder neue Aufgabe für das Christentum. Und für jede andere Religion auch, wenngleich in unterschiedlicher Gestalt und Dringlichkeit.
Derzeit stellt sich die katholische Kirche dieser Aufgabe mittels der Synodalität. Diesen Modus für die „Vergegenwärtigung“ der biblischen Glaubensgrundsätze haben einige Gliedkirchen schon vor Jahren gewählt und ausdrücklich danach benannt: vorab die deutschen Katholiken, die ihren „Synodalen Weg“ seit Ende 2019 beschreiten. Doch vor allem hat Papst Franziskus im Oktober 2021 der gesamten Weltkirche einen „Synodalen Prozess“ verordnet. Dieser hätte ursprünglich mit einer Weltsynode im Herbst 2023 im Vatikan enden sollen, doch vor wenigen Wochen hat Franziskus den Prozess um eine weitere Stufe des Austausches erweitert und bis 2024 verlängert.
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