Was Trump tat, als der Mob das Kapitol stürmte
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Angriff auf das Herz der amerikanischen Demokratie: Trump-Anhänger stürmen am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington. Bild: AP
Was geschah im Weißen Haus, nachdem Donald Trump den Mob Richtung Kapitol losschickte? Auch dank der Arbeit des Untersuchungsausschusses lässt sich der 6. Januar rekonstruieren.
Donald Trump zog sich am Nachmittag in das kleine Esszimmer neben dem Oval Office zurück und schaute fern. Der abgewählte Präsident hatte am Mittag die Kundgebung hinter dem Weißen Haus mit den an seine Anhänger gerichteten Worten verlassen, er wisse, dass nun alle zum Kapitol marschieren würden, um ihre Stimme „friedlich und patriotisch“ hörbar zu machen. Der Kongress sollte am 6. Januar vor einem Jahr beglaubigen, was in den Hauptstädten der Bundesstaaten am 14. Dezember mit der Abgabe der Elektoren-Stimmen formalisiert worden war: Die „Zertifizierung“ des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden wäre in normalen Zeiten eine zeremonielle Formsache im Kapitol gewesen.
Doch Trump hatte schon im Wahlkampf gesagt, er könne die Wahl nur durch Betrug verlieren. Am Wahlabend des 3. November hatte er dann seine Kampagne begonnen, die nun ihren Höhepunkt erreichen sollte. Mit Schwäche, sagte er auf der Kundgebung weiter, werde man das Land nicht zurückgewinnen. Man müsse Stärke zeigen. Und: Man werde „wie der Teufel kämpfen“. Nun, im Nebenraum des Oval Office sitzend, blickte er auf den Bildschirm und verfolgte gebannt, was seine Leute aus der Anweisung machten.
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