Medizinisches Personal bei der Vorbereitung von Corona-Impfungen am 8. Januar in Neapel Bild: Reuters
Kein Land in Europa hat die 3-G-Regel so strikt angewandt wie die Regierung von Ministerpräsident Draghi in Rom. Das Ergebnis: Italien hat eine Impfquote, von der Deutschland nur träumen kann.
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Wer sich die italienische Impfkurve anguckt, wird einige Sprünge bemerken. Und wer dem Rätsel auf den Grund geht, landet schnell bei der Regierung des früheren EZB-Präsidenten Mario Draghi. Immer, wenn sie einen weiteren Entschluss zum sogenannten Green Pass fasst, fassen sich ihrerseits viele Italiener ein Herz und melden sich für die Immunisierung an. „Green Pass“ heißt in Italien jenes Zertifikat, mittels dessen eine Impfung mit mindestens einer Dosis gegen das Coronavirus, eine überstandene Covid-19-Erkrankung oder ein negativer Test nachgewiesen wird.
Eingeführt wurde der „grüne Pass“ – in Form eines QR-Codes auf dem Handy und als Nachweis auf Papier – in diesem Frühjahr zu dem Zweck, Reisen zur Zeit der Sommerferien innerhalb der EU zu erleichtern. Diesen ersten Zweck hat er in Italien weitestgehend erfüllt. Bis Ende August wurden gut zwanzig Prozent mehr Urlauber als im ersten „Pandemiesommer“ 2020 registriert, freilich immer noch 34 Prozent weniger als im überaus erfolgreichen Jahr 2019. Die Verpflichtung zum „grünen Pass“ entspricht in Deutschland der 3-G-Regel, wonach eine Einrichtung nur betreten darf, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Inzwischen wurde die Green-Pass-Pflicht in Italien in mehreren Schritten auf immer größere Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens ausgeweitet.
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