Eine Überlebende des Massakers von Srebrenica betet am 10. Juli 2021 bei den Leichnamen von 19 jüngst identifizierten Opfern des Massakers, die nun in der Gedenkstätte Potocari beigesetzt werden. Bild: AFP
Leugnung oder Glorifizierung des Völkermords von Srebrenica sollen strafbar werden. Doch alle Versuche für ein solches Gesetz sind bisher gescheitert. Jetzt könnte ein deutscher Politiker intervenieren.
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Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist der 11. Juli kein normaler Tag mehr in Bosnien-Hercegovina, und er wird es wohl auch nie wieder sein. An jenem Datum begann im Jahr 1995 das Massaker von Srebrenica, bei dem serbische Soldaten und Paramilitärs mehr als 7000 bosnische Muslime ermordeten. Beteiligt waren auch einige Freischärler aus Griechenland. Ihre genaue Rolle ist aber bis heute nicht geklärt, weil die griechische Justiz kein Interesse daran zeigt.
In Srebrenica ereignete sich das größte der vielen Massaker des Bosnien-Krieges, der vom Frühjahr 1992 bis Ende 1995 wütete, die westliche Diplomatie beschäftigte und mehr als einmal ihr Unvermögen aufzeigte, das Blutvergießen in Europa zu beenden. Immerhin sind die Haupttäter inzwischen zur Rechenschaft gezogen worden. Den Oberbefehl über das Massaker von Srebrenica, das inzwischen von mehreren internationalen Gerichten als Völkermord klassifiziert wurde, hatte der bosnisch-serbische General Ratko Mladić inne, der unlängst in letzter Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
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