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Sexualstrafrecht in Spanien : Freiheit für Täter statt Schutz für Frauen

Irene Montero bei einer Konferenz in Buenos Aires. Bild: EPA

Nach der Reform des spanischen Sexualstrafrechts wurden die Strafen von Hunderten Sexualtätern gesenkt, Dutzende kamen frei. Die Ministerin hält an ihrer Reform fest und gibt der Opposition damit Munition für den Wahlkampf.

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          In Lleida geht die Angst um. Der Bürgermeister rief die Bürger zur Ruhe auf, die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Vor einer Woche kam Daniel P. aus dem Gefängnis. Die Freiheitsstrafe des 37 Jahre alten Wiederholungstäters war nach der Reform des spanischen Sexualstrafrechts von 15 auf 9 Jahre verkürzt worden. Der Mann, der 17 Frauen vergewaltigt hatte, kam sofort auf freien Fuß – trotz hoher Rückfallgefahr.

          Hans-Christian Rößler
          Politischer Korrespondent für die Iberische Halbinsel und den Maghreb mit Sitz in Madrid.

          Seit dem vergangenen Oktober gilt in Spanien „Nur ein Ja ist ein Ja“. Mit dem reformierten Sexualstrafrecht wollte Gleichstellungsministerin Irene Montero von der Podemos-Partei Maßstäbe setzen und Frauen besser schützen. Doch von ihrem feministischen Gesetz profitierten bisher vor allem Vergewaltiger, die auf einmal Milde erfuhren.

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