Der König macht sich nackt
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König Felipe mit seiner Familie im Juni 2019 Bild: AFP
Immer mehr Spanier wenden sich von der Monarchie ab. Um die Krone zu retten, greift König Felipe VI. zu ungewöhnlichen Maßnahmen.
König Felipe VI. hat den Spaniern ungefragt und auf den Cent genau mitgeteilt, wie viel er auf dem Konto hat: Es sind 2.573.392,80 Euro, wenn man noch Antiquitäten, Kunst und Schmuck dazurechnet. Ein Kommentator der konservativen Zeitung „El Mundo“ lobte, der „wirtschaftliche Striptease” ehre den König und stütze die Krone. Schon seit seiner Thronbesteigung veröffentlicht er jedes Jahr, was er, seine Frau Letizia und seine Eltern aus Steuermitteln „verdienen“. Der Kontrast zu seinem Vater Juan Carlos I. könnte kaum größer sein. Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia, wie sein Taufname lautet, möchte der erste Beamte seines Staates sein, und dem will er sich als nützlich erweisen.
Wegen der finanziellen und amourösen Affären seines Vaters versucht er seit 2014 zu retten, was kaum noch rettbar erscheint. Juan Carlos I., der nach dem Tod des Diktators Francisco Franco eine wichtige Rolle beim Übergang zur Demokratie spielte, hat seinem Sohn ein vergiftetes politisches Erbe hinterlassen: Immer mehr Spanier wenden sich von der Monarchie ab. Je mehr die Erinnerung an die Verdienste des emeritierten Königs verblasst, desto größer wird der Wunsch nach einem Systemwechsel.
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