Ein tiefer Spalt geht durch das Land
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Pedro Sánchez, sozialistischer Ministerpräsident von Spanien, gestikuliert am Rednerpult Bild: Damián Arienza/Europa Press/dpa
Vor der Parlamentswahl erstarken auch in Spanien die rechtspopulistischen Kräfte. Anders als in vielen europäischen Ländern ist es jedoch nicht die Migrationsdebatte, die den Rechten die Wähler in die Arme treibt.
Wie eine Trophäe hält Albert Rivera das Foto immer wieder in die Höhe. Es zeigt den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und den katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra im trauten Gespräch. Für den Vorsitzenden der rechtsliberalen Ciudadanos-Partei ist es ein Beweisstück dafür, wie nahe der sozialistische Regierungschef den katalanischen Separatisten stehe, „die Spanien liquidieren wollen“.
Um diesen „nationalen Notstand“ zu verhindern, fordert Rivera, dass die Wähler Sánchez aus seinem Amt vertreiben sollten. Sánchez sei der „Lieblingskandidat der Feinde Spaniens“, ätzt auch der Vorsitzende der konservativen Volkspartei (PP), Pablo Casado: Wer in den Wochen vor der spanischen Parlamentswahl am 28. April die beiden Fernsehdebatten gesehen oder an einer Wahlveranstaltung der Opposition teilgenommen hat, gewann den Eindruck, als stünde das Land vor dem tiefsten politischen Abgrund in der Geschichte seiner Demokratie.
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