Somalia : Navy Seals befreien Entwicklungshelfer
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Befreit nach monatelanger Geiselhaft: Die Amerikanerin Jessica Buchanan die für die dänische Flüchtlingshilfe im Einsatz war Bild: dapd
Ein amerikanisches Spezialkommando hat zwei in Somalia entführte Minenräumexperten aus der Geiselhaft befreit. Die Amerikanerin und der Däne sind unversehrt. Mehrere Geiselnehmer wurden bei der Aktion getötet.
Amerikanische Soldaten haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bei einer spektakulären Rettungsaktion in Zentralsomalia zwei verschleppte Mitarbeiter einer dänischen Hilfsorganisation unverletzt befreien können. Die Geiseln, eine Amerikanerin und ein Däne, waren vor drei Monaten in der Region von Galkayo mutmaßlich von Piraten entführt worden. Beide waren für die Hilfsorganisation „Danish Demining Group“ tätig, die seit vielen Jahren in der Region tätig ist. Der „Danish Refugee Council“, in dessen Auftrag die Hilfsorganisation in Somalia arbeitet, bestätigte am Mittwoch die Befreiung, ohne indes Einzelheiten über deren Ablauf zu geben. Die amerikanische Regierung bestätigte am Mittwoch die Militäraktion. Am Dienstagabend hatte Präsident Obama am Rande seiner Rede an die Nation Verteidigungsminister Panetta mit den Worten gratuliert: „Gute Arbeit heute Abend.“
Nach Informationen aus Somalia waren an der Befreiungsaktion bis zu zwölf Hubschrauber beteiligt, deren Besatzungen den Flughafen von Galkayo kurzzeitig unter ihre Kontrolle brachten. Der amerikanische Vizepräsident Joseph Biden sagte, die Befreiungsaktion sei von Soldaten der Marinesondereinheit „Navy Seals“ ausgeführt worden, und zwar vom „Team Six“, jener Einheit, die auch den Al-Qaida-Führer Usama Bin Ladin in Pakistan liquidiert hatte.
Der Präsident der halbautonomen somalischen Region Galmudug, in der Galkayo liegt, sprach von acht getöteten Geiselnehmern und mindestens fünf weiteren mutmaßlichen Piraten, die von dem Amerikanern festgenommen worden seien; das amerikanische Militär teilte mit, neun Geiselnehmer seien getötet worden. Die amerikanische Regierung teilte mit, der Zugriff sei in einem Ort namens Adado unweit von Galkayo erfolgt. Der dänische Außenminister Villy Soenvdal sagte, der schlechte Gesundheitszustand einer der Geiseln sei ein wichtiger Grund für die Befreiungsaktion gewesen.
Unklar blieb zunächst, ob die amerikanischen Soldaten von einem Kriegsschiff vor der Küste kamen oder vom Stützpunkt Camp Lemonier im Nachbarland Djibouti. Dorthin waren die beiden Befreiten angeblich am Mittwoch gebracht worden.