Somalia : Heftige Kämpfe in Mogadischu
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In Mogadischu herrscht wieder die Gewalt Bild: dpa
Aufständische haben die Leichen zweier Soldaten durch die Straßen der somalischen Hauptstadt geschleift und angezündet. Bei schweren Kämpfen wurden in Mogadischu zehn Menschen getötet. UN-Mitarbeiter werden gezielt angegriffen.
In Mogadischu ist es am Mittwoch zu heftigen Kämpfen gekommen. Nachrichtenagenturen berichten von mehr als zehn Toten. Aufständische hätten die Leichen eines somalischen und eines äthiopischen Soldaten durch die Straßen der somalischen Hauptstadt Mogadischu geschleift und angezündet. Ähnliches war mit amerikanischen Soldaten im Jahr 1993 geschehen.
Aufständische griffen in den vergangenen Tagen gezielt auch UN-Mitarbeiter und Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union (AU) an. Die AU-Truppe befindet sich erst im Aufbau. Seit dem 6. März unterstützen knapp 1500 ugandische Soldaten die Truppen der somalischen Übergangsregierung, während sich die äthiopische Armee schrittweise zurückzieht. „Bisher haben wir nicht ausreichend Soldaten“, sagte der AU-Kommandeur in Somalia, Levy Karuhanga.
Es fehlt an der Ausrüstung
Die AU hat noch immer nicht genug Zusagen, um die vorgesehene Truppenstärke von 8000 Mann zu erreichen. Burundi hat 1700 weitere Soldaten angeboten, verfügt aber nicht über die nötige Ausrüstung. Auch aus Nigeria sollen 850 Soldaten kommen, ohne dass dafür ein konkreter Termin feststeht. Zusagen liegen auch aus Malawi und Ghana vor.
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Die somalischen Truppen und die AU versuchen, die Sicherheitslage in Mogadischu vor der für den 16. April geplanten Versöhnungskonferenz zu verbessern. Zudem ist die Übergangsregierung dabei, komplett von Baidoa nach Mogadischu umzuziehen. Die Vorbereitung der Versöhnungskonferenz, die dazu beitragen soll, die Übergangsregierung repräsentativer zu machen, gestaltet sich schwierig. Ministerpräsident Gedi sagte, die Konferenz - mit 3000 Teilnehmern - werde die größte dieser Art in der Geschichte Somalias sein. Er bat die internationale Gemeinschaft um zusätzliche Hilfszahlungen in Höhe von 32 Millionen Euro.
Zu Wochenbeginn hatte der in Mogadischu dominierende Stamm der Hawije damit gedroht, mit Waffengewalt gegen die Übergangsregierung vorzugehen, sollte sie nicht aufhören, bestimmte somalische Stämme zu diskriminieren. Zuvor hatte der somalische Außenminister Ismail Mohamud Hurre Buba ausgeschlossen, dass auch Vertreter der am Jahreswechsel aus Mogadischu vertriebenen Islamischen Gerichtshöfe an der Konferenz teilnehmen. Für eine Beteiligung moderater Islamisten hatten sich Äthiopien und mehrere westliche Regierungen eingesetzt.