Westafrika : Abgeordneter im Parlament von Senegal schlägt Frau
- Aktualisiert am
Anstehen für die Wahl im Juli dieses Jahres (Archivbild) Bild: AFP
Der Oppositionspolitiker ging vom Rednerpult auf die Abgeordnete zu – und schlug ihr ins Gesicht. Stühle flogen im Parlament, die Sitzung zum Haushalt des Justizministeriums musste unterbrochen werden.
Am Donnerstag ist es im Parlament in Senegal zu einem handfesten Schlagabtausch gekommen. Abgeordnete in Dakar warfen Stühle, es gab Wortgefechte. Als sich die Situation zuspitzte, schlug ein Abgeordneter einer weiblichen Parlamentarierin ins Gesicht. Fernsehbilder zeigen den Gewaltakt, der eine Schlägerei auslöste.
Ausgangspunkt war ein Streit von Regierung und Opposition über die Verabschiedung des Haushalts des Justizministeriums. Der Oppositionspolitiker Massata Samb verließ das Rednerpult, an dem er gerade vor seinen Parlamentskollegen sprechen wollte, und schlug Amy Ndiaye Gniby von der Regierungskoalition in Dakar ins Gesicht. Gniby schlug zurück und warf einen Stuhl in Sambs Richtung, bevor sie von einem anderen Abgeordneten zu Boden geschleift wurde.
Die Sitzung wurde schließlich unterbrochen, da sich die Abgeordneten weiterhin Schläge und Beleidigungen lieferten.
Feministinnen und Mitglieder der Regierungskoalition äußerten ihre Empörung über den tätlichen Angriff auf Ndiaye, der zeitlich mit dem Auftakt einer Kampagne zur Aufklärung über Gewalt gegen Frauen und Mädchen zusammenfiel.
Erst im September waren sich kurz vor der Wahl des Präsidenten der Nationalversammlung die Abgeordneten in die Haare gekommen. Bei den Parlamentswahlen im Juli verlor die Regierungspartei ihre komfortable Mehrheit. Präsident Macky Sall strebt 2024 eine dritte Amtszeit an. Senegal gilt als ein demokratischer Anker in Westafrika.