
Was ist in Wien schon wieder passiert?
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Sechs Kanzler in binnen sechs Jahren: Italienische Verhältnisse am Wiener Ballhausplatz Bild: dpa
Abgang von Sebastian Kurz, Turbulenzen in der ÖVP: Es ist eine Krise der Regierung, nicht des Staates.
An diesem Montag soll Karl Nehammer, der Nachfolger von Sebastian Kurz an der Spitze der ÖVP, als österreichischer Bundeskanzler „angelobt“ werden. Das wird der sechste Wechsel binnen sechs Jahren im Kanzleramt am Wiener Ballhausplatz sein. Früher haben die Österreicher gern die Italiener belächelt, die ihre Regierungschefs alle naselang austauschten. Daran erinnern sich nun erstaunlich viele. Sie wirken teils beschämt, teils besorgt.
Sicher ist es ein Anlass zur Sorge, wenn sich in derart dichter Folge eine politische Krise an die andere reiht. Man fragt sich, wie handlungsfähig eine derart hin und her geworfene Regierung noch sein kann, zumal es in Zeiten der Pandemie auf entschiedenes und kluges Handeln ankommt. Aber eine Staatskrise, die von manchen herbeigeredet wird, ist in Österreich nicht ausgebrochen. Es gibt genügend Pfeiler, die das Gebäude auch dann noch tragen, wenn einer bröselt und ausgebessert werden muss. Die Institutionen des Staates respektieren im Wesentlichen einander, letztlich zumindest.
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