Im Geilomobil zur Macht
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Hauptsache auffallen: 2010 posierte Sebastian Kurz im Wahlkampf für den Gemeinderat im Kampagnenvideo „Schwarz macht geil“ – auf einem schwarzen Hummer vor dem Nachtclub Moulin Rouge in Wien. Bild: JVP
Seinen rasanten Aufstieg hat Sebastian Kurz in einem kleinen Kreis enger Vertrauter geplant. Verlassen konnte er sich dabei auf ein weites Netzwerk, geknüpft seit Schülertagen in der Jungen ÖVP.
Seit der Ibiza-Affäre ist Österreich einiges gewohnt, aber diese vergangene Woche dürfte selbst Hartgesottene in Wien zum Staunen gebracht haben. Eine Razzia im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium, in der Parteizentrale der regierenden ÖVP. Korruptionsvorwürfe gegen den amtierenden Bundeskanzler und einige seiner wichtigsten Berater, nebenbei auch gegen eine frühere Bundesministerin. Rücktrittsforderungen und Treueschwüre.
Ein Machtringen zwischen zwei Koalitionspartnern, das ein nicht in die Sache involvierter ÖVP-Minister mit jenem Wahnsinnsspiel verglich, in dem zwei Autos aufeinander zurasen und derjenige verliert, der zuerst einlenkt. Und ein Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der seine zweite Fernsehansprache binnen weniger Tage, in der er erklärte, „diese Regierungskrise“ sei vorbei, mit der Bemerkung einleitete: „Sie fragen sich in diesen Stunden vielleicht: Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“
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