Führen den Umzug der Corona-Maßnahmengegner an: die sogenannten „Freiheitstrychler“ am 23. Oktober in Bern Bild: Johannes Ritter
Der Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen in der Schweiz kommt nicht nur von rechten Bewegungen wie den „Freiheitstrychlern“, die sich auf traditionelle Werte berufen. Auch Linke und Grüne mischen mit.
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Der Zug von Zürich nach Bern ist gesteckt voll. Das liegt nicht am Berufsverkehr, denn es ist 11 Uhr am Samstag. Aus vielen Teilen der Schweiz machen sich Corona-Skeptiker auf den Weg in die Bundeshauptstadt, um gegen die Änderungen am Covid-19-Gesetz zu protestieren, über welche die Schweizerinnen und Schweizer am 28. November abstimmen.
„Mal schauen, ob wir 100.000 werden“, sagt einer von drei Männern im Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahren, die sich auf den Sitzplätzen neben einem Mitreisenden niederlassen, der als einer der ganz wenigen im Waggon vorschriftsgemäß eine Maske über Mund und Nase trägt. Der Demonstrant löst eine Dose „Quöllfrisch“-Bier aus dem mitgebrachten Sechserpack. Der zischende Öffnungslaut animiert auch sein Gegenüber, ein Kaltgetränk aus dem Rucksack zu kramen, ein Lagerbier vom Discounter Denner. „Drei Franken achtzig für den Sechser. Das ist günstiger als in Deutschland“, schwärmt der Mann, offenbar ein erfahrener Einkaufstourist. Heiteres Prosten.
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