Olaf Scholz und Xi Jinping während eines virtuellen Treffens am 9. Mai 2022 Bild: dpa
Vor der Antrittsreise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China steht vor allem eine Frage im Raum: Wie hält es Deutschland mit dem totalitär regierten Land, das offen die regelbasierte Weltordnung herausfordert?
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Als der chinesische Hausfrauenverein auftritt, blicken die Anzugträger in der ersten Reihe schon etwas müde drein. Vorher haben sie Folkloretänze, eine Kindergruppe und eine Schwertvorführung gesehen. Dann und wann bleiben Passanten vor der improvisierten Bühne im Europa-Center stehen, dem in die Jahre gekommenen Einkaufszentrum neben dem Berliner Zoo. Ansonsten zieht dieser Festakt zum fünfzigjährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China keine Prominenz an. Es ist eine sonderbar verzwergte Feier einer historischen Wegmarke.
Die triste Oktober-Veranstaltung zeigt die Zwiespältigkeit Deutschlands im Umgang mit seinem wichtigsten Handelspartner China, dem zweitmächtigsten Land der Welt. Nach einem halben Jahrhundert deutsch-chinesischer Diplomatie ist in Berlin niemandem nach Feiern zumute. Beim Jubiläumskonzert in der chinesischen Botschaft in Berlin ist der namhafteste Gast ausgerechnet der frühere Kanzler Gerhard Schröder.
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