Krieg im Jemen : Raketenangriff auf Riad
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Die saudi-arabische Hauptstadt Riad mit dem Königspalast Bild: Reuters
Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition greift mit Luftangriffen in den Bürgerkrieg im Jemen ein und bekämpft dort die Huthi-Rebellen. Die haben nun offenbar eine Rakete auf Riad abgefeuert – auf ein wichtiges Ziel.
Saudi-Arabien hat offensichtlich abermals eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete über seinem Staatsgebiet abgefangen. Unter Berufung auf Militärangaben berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al Arabiya am Dienstag, eine ballistische Rakete sei südlich von Riad in der Luft zerstört worden.
Der Beschuss erfolgte offenbar aus dem Nachbarland Jemen: Jemens schiitische Rebellen erklärten, der Angriff habe der offiziellen Residenz des saudi-arabischen Königs Salman, dem Jamamah-Palast, gegolten. Der Huthi-nahe Sender Al Masirah berichtete ebenfalls, dass die Aufständischen den Flugkörper abgeschossen hätten.
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete über eine laute Explosion gegen Mittag, kurz vor der Bekanntgabe des saudi-arabischen Haushaltsentwurfs für 2018. Üblicherweise gibt der König das Budget im Jamamah-Palast bekannt.
Bereits im November und Anfang Dezember hatte die saudische Luftwaffe gemeldet, Raketen abgefangen zu haben. Zu Schaden kam beide Male niemand. Als Reaktion auf die Rakete, die die Huthis im November abfeuerten, hatte das von Saudi-Arabien angeführte und von den Vereinigten Staaten unterstützte internationale Militärbündnis eine Blockade über Jemens Flug- und Seehäfen verhängt. Dies verschärfte die verheerende humanitäre Lage in dem Land weiter.
In einem dreijährigen Bürgerkrieg im Jemen kämpfen Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung des Landes. Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg. Eine Koalition aus zehn Staaten, angeführt von Saudi-Arabien, stützt die abgesetzte Regierung und fliegt in dem Land Luftangriffe. Das sunnitische Saudi-Arabien will mit dem Einsatz den Einfluss von Iran stoppen, der schiitisch geprägt ist und die Huthis unterstützt.