Verfassungsrichterin : Bader Ginsburg abermals an Krebs erkrankt
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Ruth Bader Ginsburg im August 2019 in New York Bild: Reuters
Die Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat Metastasen an der Leber. Eine Chemotherapie schlage jedoch gut an. Ihre Arbeit könne sei mit voller Kraft fortsetzen, ließ sie verlauten.
Die Justiz-Ikone und älteste Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten, Ruth Bader Ginsburg, ist abermals an Krebs erkrankt. Sie habe bereits am 19. Mai eine Chemotherapie begonnen, die positive Ergebnisse zeige, hieß es am Freitag in einer vom höchsten Gericht veröffentlichten Erklärung. Betroffen sei die Leber.
Die Chemotherapie, die sie im zweiwöchentlichen Rhythmus fortsetze, erlaube ihr, an ihrem Arbeitsalltag festzuhalten. „Ich habe oft gesagt, dass ich Mitglied des Gerichts bleiben werde, so lange ich die Arbeit mit voller Kraft erledigen kann“, erklärte Ginsburg. „Dazu bin ich nach wie vor vollständig in der Lage.“
Ginsburg war am Dienstag wegen des Verdachts auf eine Infektion zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus in Baltimore aufgenommen und am Folgetag wieder entlassen worden. Ihre jüngsten Krankenhausaufenthalte stünden nicht im Zusammenhang mit der Krebserkrankung, erklärte Ginsburg. Ihr seien Gallensteine entfernt und eine Infektion behandelt worden.
Die 87 Jahre alte Ginsburg ist die wohl bekannteste Richterin am Obersten Gericht der Vereinigten Staaten, dem eine politisch wichtige Rolle zukommt. Sie ist für ihre scharfe Argumentationsweise und als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Viele Liberale feiern sie.
Ginsburg hatte Anfang des Jahres erklärt, eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse besiegt zu haben. Bereits 2018 war sie an der Lunge operiert worden, nachdem Ärzte zwei bösartige Knoten gefunden hatten. Ihr Gesundheitszustand wird aufmerksam verfolgt: Ihr Rückzug könnte Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court geben.