Kiew will deutsche Defensivwaffen
- -Aktualisiert am
Ein vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichtes Foto, das ein russisches Militärfahrzeug bei der Verladung in ein Flugzeug für Luftlandeübungen während der Manöver auf der Krim zeigt. Bild: dpa
Nach dem russischen Truppenaufmarsch der letzten Wochen gilt die ukrainische Schwarzmeerküste als mögliches Invasionsziel. Jetzt bittet Kiew Deutschland um Hilfe.
Die Ukraine wünscht sich von Deutschland nach dem jüngsten russischen Militäraufmarsch an ihrer Grenze moderne Defensivwaffen. Dazu gehören Systeme, mit denen sie ihre Schwarzmeerküste vor einer Invasion schützen könnte: Flugabwehr, Teile von Schiffsabwehr-Raketen und Minenräumgerät. Eine entsprechende Liste aus ukrainischen Regierungskreisen liegt der F.A.S. vor.
Wie die F.A.S. erfuhr, hat Kiew in Berlin schon vergeblich um gebrauchte deutsche Korvetten gebeten. Eingeweihte aus beiden Ländern merkten an, Außenminister Heiko Maas von der SPD habe sich gesträubt, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dagegen zeige sich „offen“. Das gilt auch für andere CDU-Politiker. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, sagte der F.A.S.: „Da Russland mit Krieg droht, wäre es falsch, die Lieferung rein defensiver Waffensysteme jetzt auszuschließen.“ Nur darum gehe es jetzt. Der Vorsitzende des Europaausschusses, Gunther Krichbaum, verlangte, notfalls müsse Berlin die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 stoppen. „Ich war immer ein Verfechter von Nord Stream 2, aber jetzt frage ich mich, ob ich da nicht umdenken muss“, sagte er. „Wenn Russland mit seinen Erpressungsversuchen nicht aufhört, müssen wir leider zu dem Schluss kommen: Dieses Projekt ist nicht mehr zu verantworten.“
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo