Krise in Südamerika : Russland warnt Amerika vor Militäreinsatz in Venezuela
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Proteste in Venezuela gegen die Regierung Bild: Reuters
Russlands Außenminister Lawrow fordert seinen amerikanischen Amtskollegen in einem Telefonat zur Zurückhaltung auf. Kolumbien schließt derweil eine Stationierung amerikanischer Soldaten an der Grenze zu Venezuela nicht aus.
Russland hat Amerika im Machtkampf in Venezuela zur Zurückhaltung aufgerufen. Außenminister Sergej Lawrow habe seinem Kollegen Mike Pompeo in einem Telefonat vor „jeglicher Einmischung in die internen Angelegenheiten Venezuelas gewarnt, einschließlich der von Washington angedrohten Gewaltanwendung“, teilte das Außenministerium in Moskau am Dienstag mit.
In Venezuela herrscht ein erbitterter Machtkampf zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem oppositionellen Parlamentspräsidenten Juan Guaidó. Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten Maduros, während die Vereinigten Staaten und dutzende andere Länder, darunter Deutschland und weitere EU-Staaten, den selbsternannten Übergangspräsidenten Guaidó unterstützen.
„Genozid durch die Diktatur in Venezuela“
Kolumbiens Präsidenten Iván Duque Márquez hat offengelassen, ob er es den Amerika ermöglicht, von seinem Land aus militärisch gegen Venezuela zu operieren. Auf die Frage, ob er sich eine Stationierung von Militär an der Grenze zu Venezuela vorstellen könne, sagte Duque am Dienstagabend (Ortszeit) in Bogotá, die Welt müsse ihre Augen auf das richten, was in Venezuela geschehe. Alle Maßnahmen müssten ergriffen werden, um den „Genozid durch die Diktatur in Venezuela“ zu beenden.
Washington schließt eine Militärintervention in Venezuela nicht aus. Präsident Donald Trump halte sich „alle Optionen“ offen, hatte der Nationale Sicherheitsberater John Bolton Ende Januar gesagt.