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Gemeinsame Manöver : Russland schickt Soldaten nach Nicaragua

Soldaten der nicaraguanischen Armee nehmen im September 2021 in russischen Panzern an einer Militärparade teil. Bild: dpa

Per Dekret gewährt Nicaragua russischen Militäreinheiten Einlass. Die militärische Zusammenarbeit mit Moskau reicht in die Zeit der Sowjetunion zurück.

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          Die Regierung des nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega hat die Entsendung von russischen Truppen, Flugzeugen und Schiffen in das zentralamerikanische Land genehmigt. Ein Dekret, das diese Woche veröffentlicht und am Donnerstag von Moskau bestätigt wurde, erlaubt der russischen Armee die Einreise „zur Teilnahme an Ausbildungs- und Austauschübungen bei humanitären Hilfseinsätzen, Such- und Rettungseinsätzen in Notsituationen oder bei Naturkatastrophen“. Die gemeinsamen Manöver finden zwischen Juli und Dezember statt.

          Tjerk Brühwiller
          Korrespondent für Lateinamerika mit Sitz in São Paulo.

          Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums be­zeichnete den Austausch als „routinemäßiges Verfahren“. Die nicaraguanische Regierung sprach von kleinen Kontingenten zum „Erfahrungsaustausch und zur Ausbildung“. Das Dekret genehmigt auch die Einreise von Militäreinheiten aus Venezuela, Honduras, Guatemala, der Dominikanischen Republik, Kuba, Mexiko, El Salvador und den Vereinigten Staaten.

          Nicaragua gilt als enger Verbündeter Moskaus in Lateinamerika. Als sich der Angriff Russlands auf die Ukraine anbahnte, zählte Ortega zu den wenigen Präsidenten, die einen direkten Anruf von Wladimir Putin erhielten. Kurz darauf besuchte der stellvertretende russische Ministerpräsident Juri Borissow Nicaragua und kündigte an, dass der Kreml die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern stärken wolle. Schon während Ortegas erster Regierung in den Achtzigerjahren hatte das Land erhebliche wirtschaftliche, technologische und militärische Hilfe von der damaligen Sowjetunion erhalten.

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