Warnung aus Moskau : „Amerikas Kriegsschiffe sollten sich von unserer Küste fernhalten“
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Der amerikanische Zerstörer USS Roosevelt im Oktober im Bosporus nach der Rückkehr aus dem Schwarzen Meer Bild: Reuters
Russland hat die Vereinigten Staaten gewarnt, sich ihrer Küste und der Krim mit Kriegsschiffen zu nähern. Washington hatte angekündigt, zwei Kriegsschiffe im Schwarzen Meer zu stationieren.
Angesichts der wachsenden Spannungen im Ukraine-Konflikt hat Russland die bevorstehende Ankunft von zwei amerikanischen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer kritisiert. Sie sollten „von der Krim und unserer Schwarzmeerküste weit weg bleiben“, sagte Vize-Verteidigungsminister Sergej Riabkow am Dienstag russischen Medien. „Das wird für sie besser sein.“ Die Gefahr von Zwischenfällen sei hoch.
Riabkow bezeichnete die Fahrt der Schiffe als Provokation. „Sie testen unsere Stärke, belasten unsere Nerven. Sie werden keinen Erfolg haben.“ Den Berichten zufolge erklärte Riabkow weiter, Russland werde die Bewohner der der östlichen Donbass-Region in der Ukraine schützen. Diese wird von pro-russischen Separatisten kontrolliert.
In den kommenden Tagen sollen zwei amerikanische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer angekommen. Die Türkei hatte vergangenen Woche erklärt, die Vereinigten Staaten hätten die entsprechende Passage zwei Wochen zuvor im Einklang mit internationalen Verträgen angekündigt. Das Verteidigungsministerium nahm zu den Angaben nicht Stellung, erklärte jedoch, amerikanische Kriegsschiffe hielten sich routinemäßig im Schwarzen Meer auf.
Daten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge haben die Nato-Staaten ihre Präsenz dort seit der Amtsübernahme von Präsident Joe Biden erhöht. Auf der Krim ist die russische Schwarzmeer-Flotte stationiert. Die Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze sind zuletzt gewachsen. Dort hat die Regierung in Moskau nach ukrainischen Angaben mehr als 40.000 Soldaten zusammengezogen. Die Vereinigten Staaten haben sich hinter die Regierung in Kiew gestellt.
Vor dem Hintergrund der verschärften Lage in der Ostukraine trifft der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstagvormittag Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Seit Mitte Februar gibt es in der Ostukraine wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Rebellen und der Regierungsarmee. Dem westlichen Militärbündnis bereiten zudem Berichte über massive russische Truppenverlegungen an die ukrainische Grenze Sorgen. Ebenfalls ab Dienstag wird auch Amerikas Außenminister Antony Blinken in der belgischen Hauptstadt erwartet. Hauptthema der Beratungen mit den Nato-Verbündeten sollen neben der Lage in der Ukraine vor allem der vorgesehene amerikanische Truppenabzug aus Afghanistan sein. Am Mittwoch wird Stoltenberg außerdem Verteidigungsminister Lloyd Austin treffen.