Ein Bus transportiert ukrainische Soldaten, die sich in Mariupol ergeben haben, ab. Bild: Reuters
Die Ukraine hält dem russischen Angriff weiter stand. Das macht im Kreml offenbar einige nervös. Ein Tribunal gegen die „Asowstal“-Kämpfer soll die Stimmung drehen.
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Am Dienstag war es ein Vierteljahr her, dass Russlands Präsident Wladimir Putin seine „Spezialoperation“ gegen die Ukraine anordnete. Alles sollte schnell gehen, Kiew binnen Tagen fallen. Es kam anders, und laut dem exilrussischen Nachrichtenportal „Medusa“ ist im Machtapparat kaum jemand mehr mit dem Gang der Dinge zufrieden. Dort entwickelte sich demnach die Stimmung von Grausen angesichts der harten Sanktionen zu Beginn des Krieges Anfang März zu einer „patriotischen Aufwallung“ und Optimismus im April nun zurück zu überwiegendem Pessimismus.
Im Kreml wisse man weiter nicht, wie man den Krieg beenden und zugleich Putins „Rating bewahren“ könne, schrieb das – in Russland nur noch über VPN-Umweg oder Telegram aufrufbare – Nachrichtenportal unter Berufung auf anonyme Quellen aus dem Umfeld von Präsidialverwaltung und Regierung. „Fast niemand“ sei mit Putin zufrieden: Geschäftsleuten und Regierung missfalle, dass der Präsident nicht das Ausmaß der Sanktionen und die Folgen für die Wirtschaft bedacht habe sowie keine echten Schritte zu einem Frieden unternehme.
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