Ein übles Vorzeichen für alle Auslandskorrespondenten
- -Aktualisiert am
Der nun festgenommene Journalist Evan Gershkovich im Jahr 2021 Bild: AFP
Russlands Geheimdienst nimmt den amerikanischen Reporter Evan Gershkovich unter Spionagevorwürfen fest. Bislang wurden ausländische Korrespondenten höchstens ausgewiesen.
Mit der Festnahme des amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich durch den Geheimdienst FSB unter Spionagevorwürfen droht ein neues, düsteres Kapitel der Russlandberichterstattung westlicher Medien zu beginnen. Der 1991 geborene Gershkovich, der für das „Wall Street Journal“ arbeitet und beim russischen Außenministerium als Korrespondent akkreditiert ist, war nach örtlichen Berichten auf Telegram am Mittwoch in der Ural-Metropole Jekaterinburg verschwunden. Es hieß, Sicherheitskräfte hätten eine Person aus einem Restaurant namens „Bukowski Grill“ mit einem Pullover über dem Kopf abgeführt.
Der Jekaterinburger Blogger Jaroslaw Schirschikow vermutete als Erster, dass es sich um Gershkovich handele. Den habe er vor zwei Wochen in der Stadt herumgeführt und ihm ein Interview gegeben. Der Korrespondent habe sich vor allem für seine Meinung über die „Wagner“-Miliz interessiert. Nach einigen Tagen sei Gershkovich nach Moskau zurückgeflogen. Nun aber sei er zurückgekommen und für Donnerstag mit ihm verabredet gewesen. Doch in der Nacht habe ihn, Schirschikow, jemand aus London angerufen, da Gershkovich die Nummer für den Fall angegeben habe, dass er sich nicht mehr melde.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?