Die russische Kampfkraft schwindet
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Ein russischer Raketenwerfer im September in der Region Donezk Bild: EPA
Die russischen Streitkräfte haben schwere Verluste erlitten. Mit der von Putin verkündeten Teilmobilmachung können personelle Lücken gefüllt werden. Bei der Ausrüstung ist das schwieriger.
Die 1. Gardepanzerarmee blickt auf eine heldenhafte Geschichte zurück. Im Zweiten Weltkrieg spielte sie ein wichtige Rolle bei der Verteidigung Stalingrads, hielt die deutschen Angreifer in der Panzerschlacht von Kursk auf und rückte danach Richtung Berlin vor. Für ihre militärischen Erfolge bekam sie den Garde-Titel verliehen. 2014 wurde sie neu aufgestellt, rund um Moskau, als Elitetruppe zur Verteidigung der russischen Hauptstadt. Am Überfall auf die Ukraine war sie vom ersten Tag an beteiligt, an der Front im Nordosten. Doch was dann folgte, stellte sich als weniger glorreich heraus.
Ein Teil der Armee sollte östlich des Dnipro nach Kiew vorstoßen, der andere Charkiw einnehmen. Beides misslang auf spektakuläre Weise. In den ersten Kriegswochen verloren die Panzerkräfte Hunderte Soldaten und Fahrzeuge. Mitte Mai wurde ihr Kommandeur ausgetauscht. Danach wurden die Einheiten im Raum Isjum stationiert, sie sollten von Norden aus die ukrainischen Streitkräfte im Donbass einkesseln. Allerdings blieben sie stecken, die Front erstarrte. Als die Ukrainer dann vor zwei Wochen zu ihrer Gegenoffensive ansetzten, wurden die vermeintlichen Elitekämpfer auf dem falschem Fuß erwischt. Sie mussten sich zurückziehen, um nicht selbst in Isjum eingeschlossen zu werden.
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