Bericht über Einflussnahme : Sonderermittler Mueller im Visier russischer Trolle
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Im Ziel russischer Spione: Robert Mueller Bild: AFP
Robert Mueller sei korrupt und habe mit Islamisten zusammengearbeitet, behaupten russische Trolle in den sozialen Medien. Auch nach 2016 sollen sie versucht haben, in Amerika Einfluss zu nehmen.
Die russischen Bemühungen, über das Internet die amerikanische Politik zu beeinflussen, sollen nach der Präsidentenwahl im Jahr 2016 nicht beendet worden sein. Ein Ziel der Kampagne sei die Diskreditierung der Arbeit des Sonderermittlers Robert Mueller gewesen, der im Auftrag des Justizministeriums herausfinden soll, ob das Wahlkampfteam des damaligen republikanischen Kandidaten Donald Trump sich mit der russischen Regierung abgestimmt hat.
Wie aus einem Bericht hervorgeht, den der Geheimdienstausschuss des Senats in Auftrag gegeben hatte, haben die russischen Trolle nicht nur Facebook und Twitter für ihre Arbeit genutzt, sondern auch Google Plus oder Pokemon Go. Der Bericht wurde von dem auf den Kampf gegen Onlinepropaganda spezialisierten Unternehmen New Knowledge angefertigt und nun von der „Washington Post“ öffentlich gemacht. Wie die Zeitung berichtet, schrieben die russischen Trolle auf den Plattformen unter anderem, dass Mueller korrupt sei und die Berichte über russische Einflussnahme Hirngespinste ohne jeglichen Realitätsgehalt seien. Besonders wirkmächtig sei der Vorwurf gewesen, Mueller habe früher mit „radikalen islamischen Gruppen“ zusammengearbeitet.
Vorwürfe „absolut unverständlich“?
Dmitrij Peskov, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wies die in dem Bericht vorgebrachten Anschuldigungen zurück. Die Vorwürfe seien „absolut unverständlich“, sagte Peskov. „Die russische Regierung hat nichts mit irgendwelchen Störungen zu tun, besonders nicht mit jenen, die in dem Bericht beschrieben werden.“
Robert Mueller untersucht seit Mai 2017 die Einflussnahme Russlands auf die amerikanische Präsidentenwahl 2016. Seine Ermittlungen haben dazu geführt, dass die amerikanische Justiz mehrere Mitarbeiter der in Sankt Petersburg ansässigen Internet Research Agency angeklagt hat. Die Firma soll Berichten zufolge im Auftrag des Kremls Cyberangriffe durchführen und wird oft als „Trollfabrik“ bezeichnet. Der amerikanische Präsident Donald Trump bezeichnet Muellers Untersuchungen auf Twitter immer wieder als „Hexenjagd“ und wirft dem Sonderermittler und seinem Team Voreingenommenheit vor.