Der Preis der Minderheitenrechte
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Rechts im Bild: Hunor Kelemen, Vorsitzender der „Ungarnpartei“ in Rumänien, im Gespräch mit dem ungarischen Außenminister Peter Szijjarto Bild: AP
Die neue Regierung in Rumänien koaliert auch mit der Partei der Ungarn im Land. Deren langfristiges Ziel ist die weitgehende Autonomie von Bukarest.
Wer zuletzt lacht, macht den König: Noch zu Beginn des vergangenen Jahres hatte der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis die etwa 1,2 Millionen Angehörige zählende ungarische Minderheit seines Landes beschuldigt, eine Abspaltung ihrer Hauptsiedlungsgebiete in Siebenbürgen von Rumänien zu betreiben. Dabei hatte sich der Präsident auch über die ungarische Sprache lustig gemacht. Doch schon wenige Monate später sah sich der meinungsstarke erste Mann des Staates auf genau diese Minderheit angewiesen.
Die „Nationalliberale Partei“, die politische Heimat des nur formal überparteilichen Präsidenten, war bei der Parlamentswahl im Dezember deutlich hinter den eigenen Erwartungen und vielen Prognosen zurückgeblieben. Umfragen hatten die Nationalliberalen im vergangenen Jahr bei einem Zuspruch von bis zu 45 Prozent gesehen. Tatsächlich erhielten sie jedoch nur gut 25 Prozent der Stimmen. Die „Johannis-Partei“ war deshalb auf einen dritten Koalitionspartner angewiesen, um in Bukarest zu regieren.
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