Rückholung aus Syrien : Die Kinder des IS
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Insassen aus verschiedenen Staaten in einem Gefängnis für Anhänger des Islamischen Staates in Al Hassakeh, Syrien, im November 2019. (Symbolbild) Bild: Daniel Pilar
Am Wochenende wurden Kinder mit ihren Müttern aus Gefängnissen für Anhänger des IS nach Deutschland geholt. Solche Aktionen sind geboten.
Aus Lagern im Nordosten Syriens wurden am Wochenende besonders schutzbedürftige Kinder und zu ihnen gehörende Mütter nach Deutschland zurückgeholt. Solche Aktionen sind geboten, selbst wenn mit ihnen keine Sympathiepunkte zu gewinnen sein mögen. Denn bei den zwölf Kindern und drei Müttern handelt sich um Angehörige des IS, aber auch um deutsche Staatsbürger.
Andere Regierungen haben nicht so lange wie die deutsche gezögert und früher eigene Staatsangehörige zurückgeholt. Eines ist gewiss: Würden die Kinder in einem solchen Lager aufwachsen, wären sie leicht zu radikalisieren und würden damit zu einer Gefahr.
Darüber hinaus erinnert die Rückholung daran, dass auch nach dem Ende des „Kalifats“ mehr als zehntausend IS-Kämpfer und ihre Familienangehörige in Gebieten untergebracht sind, die von den syrischen Kurden kontrolliert werden. Einige tausend stammen aus Europa.
Vergeblich haben die Kurden die Regierungen in Europa um Hilfen gebeten, die Gefängnisse ausbruchsicher zu machen und ihre Staatsangehörigen zurückzuholen. Nichts ist davon geschehen, die syrischen Kurden sind weiterhin auf sich allein gestellt.
Diese Weigerung könnte aber schwerwiegende Folgen haben. Denn sollten aus den nur behelfsmäßig gesicherten Lagern Hunderte, wenn nicht Tausende Kämpfer ausbrechen, erhielte der IS einen kräftigen Schub. Er würde den bewaffneten Kampf wiederaufnehmen und den Terror nach Europa tragen.