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Rohingya in Bangladesch : 12.000 Menschen nach Brand in Lager obdachlos

Rohingya in Ukhia nach dem Brand am 5. März Bild: EPA

Ein Feuer in einem Rohingya-Lager in Bangladesch vernichtet rund 2000 Unterkünfte. Die Vereinten Nationen wollen den aus dem Nachbarland Myanmar geflohenen Muslimen schnell helfen.

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          Nach einem schweren Feuer in einem Rohingya-Lager in Bangladesch untersuchen die Behörden die Ursache des Brands. In dem Lager in der Nähe der Stadt Cox’s Bazar im Südosten des Landes waren am Sonntag etwa 2000 Unterkünfte niedergebrannt. Dabei wurden etwa 12.000 Menschen obdachlos. Zudem wurden Dutzende Moscheen, Kliniken und Bildungseinrichtungen zerstört.

          Till Fähnders
          Politischer Korrespondent für Südostasien.

          Lokalen Medienberichten zufolge soll nun ein eigens dafür eingerichtetes Komitee untersuchen, ob es sich bei dem Brand möglicherweise um „Sabotage“ gehandelt haben könnte. Die Brandursache war am Montag noch ungeklärt. Durch die Flammen hätten sich reihenweise Behälter mit Küchengas entzündet, wodurch sich das Feuer rasant ausgebreitet habe, sagte ein Vertreter der Lagerverwaltung der lokalen Presse. Die meisten Unterkünfte bestehen aus leicht entflammbaren Plastikplanen und Bambusstangen. Der schwere Brand konnte erst nach zwei bis drei Stunden gelöscht werden. Verletzte und Tote waren aber den Berichten nach nicht zu beklagen. Vor zwei Jahren waren während eines Feuers in dem Lager 15 Flüchtlinge getötet und Hunderte verletzt worden.

          Mehrere UN-Organisationen sind den Berichten zufolge nach dem Brand im Einsatz, um mit Lebensmitteln und temporären Unterkünften Soforthilfe zu leisten. Betroffen waren mehrere Lagerabschnitte in dem Ort Balukhali etwas außerhalb der größten Lagerstadt Kutupalong. Insgesamt leben in dem Gebiet etwa eine Million Flüchtlinge. Die meisten von ihnen sind muslimische Rohingya, die aus dem Nachbarland Myanmar über die Grenze geflohen sind, mehr als 700.000 davon nach den gewalttätigen Angriffen des myanmarischen Militärs auf Rohingya-Dörfer im Westen Myanmars im Jahr 2017. In Bangladesch leben sie in beengten Verhältnissen, mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit und ohne Aussicht auf Arbeit sowie auf Schul- und Ausbildung für die zahlreichen in den Flüchtlingslagern lebenden Kinder.

          Derzeit sorgen sich die Hilfsorganisationen außerdem um die zukünftige Versorgung der Rohingya. Seit Anfang des Monats hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen nach eigenen Angaben seine Lebensmittelhilfen für die Rohingya eingeschränkt. Als Grund wurden fehlende Geldmittel angeführt.

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