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Dritter Streiktag : Warum ist der Widerstand gegen Macrons Rentenreform so groß?

Wollen nicht länger arbeiten: Demonstranten protestieren am Dienstag in Montpellier gegen Macrons Rentenreform. Bild: AFP

Für den frühen Rentenbeginn sind viele Franzosen abermals auf die Straße gegangen. Sie werfen Präsident Macron ­Wortbruch vor. Auch in der Nationalversammlung ist die Empörung groß. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

          6 Min.

          Rodez ist für seine imposante Kathedrale aus Buntsandstein und das Soulages-Museum be­kannt, das dem berühmten Ma­ler der Schwarztöne gewidmet ist. Doch nun schreibt die Stadt im Südwesten Frankreichs Schlagzeilen, weil hier die Proteste gegen die Rentenreform be­sonders heftig ausfallen. An Streiktagen wie am Dienstag ist die halbe Stadt auf den Beinen. Die Gewerkschaften haben sich vorgenommen, den jüngsten „Re­kord“ von laut Polizeizählung 12.500 Demonstranten in der 25.000-Einwohner-Stadt vor einer Woche zu brechen. Aber warum leisten gerade in den kleineren und mittleren Städten Frankreichs die Leute so vehement Widerstand?

          Michaela Wiegel
          Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris.

          Sébastien Persec züchtet Rinder, wenn er nicht gerade mit einem Spruchband gegen die Rente mit 64 in der Altstadt von Rodez unterwegs ist. Der Sprecher der Agrargewerkschaft „Confédération Paysanne“ im Département Aveyron hält Präsident Macron Wortbruch vor. „Von ei­nem Gesellschaftsprojekt hat er ge­sprochen, aber jetzt geht es nur noch da­rum, uns zwei Jahre länger arbeiten zu lassen“, sagt Persec. Viele Landwirte seien aber körperlich viel zu erschöpft dazu.

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