Nicht mehr immun gegen den Rechtspopulismus
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André Ventura: gegen Subventionen, gegen „Zigeuner“, gegen Abtreibung, gegen Einwanderung und gegen Feministen Bild: AFP
Der Portugiese André Ventura setzt auf radikale Thesen und Konfrontation. Mit seiner Chega-Partei könnte er nun von einer vorgezogenen Neuwahl profitieren – und in Portugal eine populistische Rechte etablieren.
Im Zweifelsfall ist der Portugiese André Ventura gegen alles. Gegen Subventionen, „Zigeuner“, Abtreibung, Einwanderung und Feministen. Vor Kurzem hat er sich auch noch als Impfskeptiker geoutet. In einer Fernsehdebatte sagte der Vorsitzende der Chega-Partei, dass er nicht geimpft sei – und das in Portugal, einem Land mit einer der höchsten Impfquoten der Welt. Als er daraufhin als schlechtes Vorbild für die Bürger kritisiert wurde, kündigte er an, er werde sich bald impfen lassen.
Die Portugiesen kennen den 39 Jahre alten Juristen als Sportkommentator und Teilnehmer an den Fußballdebatten im Fernsehen, in denen es so aggressiv zugeht wie selten in dem sonst so höflichen Land. Als Politiker setzt er auf Konfrontation, und das dürfte sich wohl am Sonntag auszahlen. Dann finden Neuwahlen statt. Venturas radikale rechtspopulistische „Chega“-Partei – deutsch: „Es reicht“ – hat Chancen, mit bis zu sieben Prozent drittstärkste politische Kraft im Land zu werden – nach den regierenden Sozialisten, die die Wahl wieder knapp gewinnen könnten, und den konservativen Sozialdemokraten von der PSD.
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