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Kommentar : Russlands Schwäche

Putins Antwort auf die innere Schwäche seines Landes besteht nicht in ernsthaften Reformen, sondern in kompensatorischer Kraftmeierei gegenüber dem Westen.

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          Bevor Wladimir Putin in seiner Rede zu den nuklearen Knallern kam, über die nun die ganze Welt redet, sprach er mehr als eine Stunde lang über das, was er für Russland in den kommenden sechs Jahren vorhat: Stärkung kleinerer und mittlerer Unternehmen, bessere Bildung, moderne medizinische Versorgung für alle, Erneuerung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Förderung innovativer Technik.

          All das hat man von ihm schon viele Male gehört, ohne dass etwas passiert wäre. Putins lange und ermüdende Aufzählung erzielter Erfolge und neuer Pläne ähnelt im Stil den Rechenschaftsberichten sowjetischer Parteifunktionäre, aber eine griffige Formulierung findet sich darin: Nicht eine Gefahr von außen, sondern die Rückständigkeit sei der größte Feind Russlands, sagte er.

          Putins Antwort auf die innere Schwäche seines Landes freilich besteht nicht in ernsthaften Reformen, sondern in kompensatorischer Kraftmeierei gegenüber dem Rest der Welt. Den von ihm eingeläuteten Rüstungswettlauf kann er so auf lange Frist nicht gewinnen – was sein Gehabe noch viel gefährlicher macht.

          Reinhard Veser
          Redakteur in der Politik.

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