Russischer Truppenaufmarsch : Putin muss den Preis der Aggression kennen
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Russlands Außenminister Lawrow und der US-Außenminister Blinken Bild: Imago
Russland zieht massiv Militär an der Grenze zur Ukraine zusammen – und wirft dem Nachbarn eine bedrohliche Haltung vor. Es wird Zeit für Abschreckung.
Mehr als 100.000 russische Soldaten sind zusammen mit schweren Waffen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen worden. Selbst Fachleute, die nicht zu Alarmismus neigen, äußern sich angesichts der Offensivkapazitäten besorgt. Über Moskaus Absichten kann man zwar nur mutmaßen. Eines aber lässt sich zweifelsfrei sagen: Der Truppenaufmarsch stellt eine Bedrohung dar; er soll die Ukraine einschüchtern und den Westen davon abhalten, das Land militärisch zu unterstützen. Die Drohgebärden könnten jedoch politisch das Gegenteil bewirken.
In diesem Konflikt muss man immer wieder daran erinnern, dass die Ukraine souverän ist; seine territoriale Integrität wird von Russland massiv verletzt. Putin spricht dem Staat jedwede Souveränität ab und schlägt ihn dem eigenen Machtbereich zu. Es ist ihm einerlei, was die Ukrainer davon halten. Und wieder stellt Moskau den Sachverhalt auf den Kopf: Putin behauptet, die militärische Bedrohung gehe vom Nachbarn aus, und malt das „Albtraumszenario militärischer Konfrontation“ an die Wand – es ist er selbst, der die Lage anheizt. Sollte Russland in der Ukraine einfallen, wird die NATO asymmetrisch reagieren, mit Wirtschaftssanktionen. Putin muss den Preis kennen, den eine Aggression hätte. Der sollte hoch sein. Darüber muss sich auch der Westen im Klaren sein.