Mit der Macht des Internets
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Protest in Moskau: Frauen demonstrieren für die Freilassung des Oppositionspolitikers Nawalnyj. Bild: AP
Die Proteste in Belarus und Russland befruchten einander gegenseitig. Vor allem die Organisation der Demonstranten im Internet lassen Lukaschenka und Putin alt aussehen. Die reagieren mit Repression.
Mehr als 90 Millionen Youtube-Aufrufe in knapp einer Woche, Proteste Zehntausender in ganz Russland: Der Erfolg des inhaftierten Oppositionsführers Alexej Nawalnyj und seines Enthüllungsfilms „Putins Palast“ beunruhigt den Kreml. Schlagstöcke und Strafverfahren reichen nicht, eine Gegeninformationsoffensive muss her.

Politischer Korrespondent für Russland und die GUS in Moskau.
Am Sonntagabend verwendete Dmitrij Kisseljows Staatsfernsehwochenschau, ein Gradmesser für Empfindlichkeiten der Staatsmacht, fast eine Dreiviertelstunde darauf, Nawalnyj zu verdammen und Putin zu loben: Ersterer zettele aus dem Komfort eines Moskauer Gefängnisses auf deutsches Geheiß Unruhen an, Letzterer lasse Russland würdiger dastehen als jedes Land im Westen. Am Montag beteuerte Putin selbst, er habe mit dem Anwesen nichts zu tun. Das stoppt „Putins Palast“ nicht. Kommentatoren sehen das vom Kreml kontrollierte Fernsehen besiegt vom nicht zu bändigenden Internet.
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