Wie sich Brasilien und Europa entzweit haben
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Schneise der Verwüstung: Ein Abschnitt der Fernstraße Transamazônica im September 2022 Bild: AFP
Die Zukunft des Planeten hängt am Regenwald. Mit Brasilien müsste Europa also eng zusammenwirken. Doch Präsident Bolsonaro hat das Vertrauen verbrannt.
Kátia Abreu gilt als eine der einflussreichsten Stimmen der mächtigen brasilianischen Agrarlobby. In Brasilien hat man der Senatorin und früheren Agrarministerin daher einen Spitznamen verpasst: Kettensägen-Kátia.
Nun wählt Kátia Abreu plötzlich Worte, die auch von einer Umweltaktivistin stammen könnten. Während eines Auftritts zwischen der ersten und der entscheidenden zweiten Runde der Präsidentenwahl an diesem Sonntag beklagte sie, wie sich das Bild Brasiliens im Ausland seit der Amtsübernahme des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro verschlechtert habe. Das sei die Folge der illegalen Abholzung riesiger Regenwaldflächen. Die Welt betrachte Brasilien als verantwortungslos, als Hindernis im Kampf gegen den Klimawandel. Dann sprach sich die Agrarlobbyistin mit Blick auf die Stichwahl gegen Bolsonaro und für seinen linken Herausforderer und früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva aus. Nur ein Wechsel könne die Glaubwürdigkeit des Agrarsektors wiederherstellen.
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