Ein Populist, getragen von Kolumbiens Problemen
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Umjubelt: Petro Mitte Mai bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fusagasugá Bild: Reuters
An diesem Sonntag greift der Linkspopulist Gustavo Petro nach der Präsidentschaft. Ökonomen fürchten sich vor seinem möglichen Wahlsieg, doch viele junge Menschen hoffen darauf.
Gustavo Petro hat etwas Messianisches. Wo er hinkommt, schart sich das Volk zusammen. So auch auf der Plaza Mayor in der ländlichen Kleinstadt Fusagasugá eine Fahrstunde von Bogotá, wo der linke Senator während seiner Präsidentschaftskampagne Halt macht. Vier Stunden harren sie in der gleißenden Sonne aus, um ihn zu sehen und zu hören, wie er alle Übel des Landes anspricht und ihnen Hoffnung darauf macht, dass mit ihm alles besser werde. Als eine weitere Künstlergruppe auftritt, um die Zeit zu überbrücken, ertönen statt Applaus nur noch Sprechchöre: „Petro! Petro!“ Dann tritt Gustavo Petro endlich auf die Bühne, abgeschirmt von Leibwächtern mit Schutzschilden. Seine heisere Stimme donnert über den Platz.
Auch an diesem Tag seiner Kampagne befindet sich der linke Präsidentschaftskandidat im Angriff: gegen die Korruption, die Gewalt, die Ungerechtigkeit, gegen alles, was schlecht läuft in Kolumbien – und gegen alles, was sich dem politischen „Establishment“ in die Schuhe schieben lässt, welches das Land seit je regiert und das Petro immer wieder ein „Regime der Korruption“ nennt.
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