Missbrauch in der Kirche : Franziskus: „Kindesmissbrauch ist psychologischer Mord“
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Papst Franziskus winkt am 2.Mai, nachdem er das Mittagsgebet Regina Coeli vom Fenster seines Studios am Petersplatz im Vatikan rezitiert hat. Bild: dpa
Der Papst will die in der katholischen Kirche verankerte Tradition der Verschleierung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger brechen. Es handele sich um „psychologischen Mord.“
Papst Franziskus ruft dazu auf, der auch in der katholischen Kirche verankerten Tradition, Fälle von Kindesmissbrauch zu decken, entgegenzutreten. Sexueller Missbrauch Minderjähriger sei „psychologischer Mord“, sagte er Vatikanangaben zufolge am Samstag bei einer Audienz für Vertreter eines kirchlichen Vereins gegen Pädophilie.
„Wir müssen gegen die alte Gewohnheit des Verschleierns ankämpfen,“ mahnte er bei der Begegnung. In Familien ebenso wie in Institutionen und in der Kirche sei die erste Reaktion auf derartige Fälle nach wie vor der Wunsch nach Verschleierung, beklagte Franziskus.
Missbrauch kommt nach den Worten des Papstes bei dem Treffen mit Vertretern des Vereins „Meter“ in vielen Fällen einer „Auslöschung der Kindheit“ gleich. Deshalb müsse jeder Staat Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen. Kirchen, Schulen, Sportvereine und Kulturinstitutionen seien gleichzeitig verpflichtet, für Anzeigen der einzelnen Fälle und Prävention zu sorgen.