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Papst Franziskus in Kongo : Friedenspilger in einem friedlosen Land

Feierlicher Empfang: Papst Franziskus am 31. Januar bei seiner Ankunft auf dem Flughafen N’djili in Kinshasa Bild: AFP

Nach fast 40 Jahren besucht erstmals wieder ein Papst Kongo. Es ist ein Großereignis, über das sich nicht alle freuen.

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          Schon auf Kinshasas Internationalem N’djili Flughafen winkt der Papst den Ankommenden entgegen, auf riesigen Plakaten von drei Seiten. Seit Tagen hängen die gelb-weißen Fähnchen des Vatikans entlang des achtspurigen Boulevard Lumumba, der vom Flughafen in das Stadtzentrum führt. Normalerweise ist der Verkehr chaotisch. Autos stehen in den alltäglichen Staus nicht Stoßstange an Stoßstange hintereinander, sondern wild ineinander verkeilt, in verschiedenen Richtungen. Doch der hohe Besuch aus Rom hat am Dienstag freie Fahrt: in einem Papamobil begleitet von einem Motorrad- und Autokorso fährt Papst Franziskus nach seiner Landung zum Palais de la Nation, der Residenz des Präsidenten, flankiert von Soldaten und jubelnden Menschen entlang der 26 Kilometer langen Strecke. Auch viele Fahnen politischer Parteien sind zu sehen.

          Claudia Bröll
          Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

          Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den afrikanischen Ländern mit den größten katholischen Gemeinden. Nach Angaben der dortigen Bischofskonferenz sind 40 Prozent der etwa 90 Millionen Einwohner katholisch. Wie viele Einwohner das Land genau hat, weiß niemand, die letzte Volkszählung liegt lange zurück. 37 Jahren ist es her, seit ein Papst – Johannes Paul II. – einen Besuch abgestattet hat, damals hieß Kongo noch Zaire. Die Ankunft von Franziskus ist daher das Ereignis schlechthin. Am Wochenende teilte die Regierung mit, der Mittwochmorgen sei arbeitsfrei, damit die Gläubigen die Messe des Papstes besuchen können. Auch alle Schulen sind geschlossen.

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