Pakistan : Parlament will Nachschubblockade der Isaf lockern
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Fahrer des Isaf-Nachschubs warten Anfang Dezember vergangenen Jahres am Grenzort Chaman auf die Öffnung eines pakistanischen Grenzübergangs Bild: dapd
Die Internationale Schutzruppe für Afghanistan kann auf die Wiedereröffnung ihrer wichtigsten Versorgungsrouten hoffen. In Islamabad stimmte das Parlament für eine begrenzte Wiedereröffnung der gesperrten Landverbindungen.
Knapp fünf Monate nach dem Kappen der Nachschubrouten für die Isaf-Truppen in Afghanistan hat das pakistanische Parlament einer eingeschränkten Wiedereröffnung zugestimmt. Bei der Verabschiedung von Rahmenbedingungen für das künftige Verhältnis zu den Vereinigten Staaten forderten die Abgeordneten, keinen Nachschub von Waffen und Munition mehr zu erlauben.
Das Parlament verlangte am Donnerstagabend zudem ein Ende der amerikanischen Drohnenangriffe, machte das aber nicht zur Bedingung für die Wiedereröffnung der Nachschubrouten.
Bevor der Isaf-Nachschub wieder rollen kann, muss die Regierung in Islamabad noch ihre Erlaubnis erteilen. Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani sagte den Abgeordneten zu, die Richtlinien umzusetzen. Die Parlamentarier forderten auch eine bedingungslose Entschuldigung der Vereinigten Staaten für den Tod von 24 pakistanischen Soldaten bei einem amerikanischen Hubschrauberangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan. Aus Protest gegen den Angriff hatte Pakistan die Isaf-Nachschubrouten gekappt und die Afghanistan-Konferenz in Bonn boykottiert.
Früher lief der meiste Nachschub der Nato in Afghanistan über Pakistan. Inzwischen hat das Bündnis aber auch wegen der Spannungen mit Pakistan die Route über Zentralasien ausgebaut. Mit den Isaf-Kampftruppen werden aber bis Ende 2014 auch viele Fahrzeuge und anderes Material wieder aus Afghanistan abgezogen werden müssen. Dann wird auch der Weg über Pakistan wieder an Bedeutung zunehmen.