Welche Kirche soll es sein?
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Die größten Schätze der Russischen Orthodoxen Kirche sind die großen Lawra-Klöster. Bild: Picture-Alliance
Mit der Gründung der Orthodoxen Kirche der Ukraine müssen sich Millionen Gläubige entscheiden, ob sie die kirchliche Bande nach Russland lösen wollen. Die ersten Konflikte gab es bereits.
Die größten Schätze der Russischen Orthodoxen Kirche sind die großen Lawra-Klöster. Insgesamt gibt es fünf dieser Klöster. Solange der russische Machtbereich expandierte, vom kleinen Großfürstentum Moskau bis zur späten Sowjetunion, erweiterten immer neue Klöster und Gotteshäuser den Besitzstand dieser Kirche. Doch mit dem Ende des Zarenreichs und erst recht jenem der Sowjetunion zog sich die Staatsgrenze hinter die Klostermauern zurück. Der Staat schrumpfte; die staatsnahe Kirche dagegen versuchte, die Stellungen zu halten. Heute liegen drei der fünf Lawras, dazu etwa 12.000 Gemeinden, deren oberste geistliche Autorität in Moskau ansässig ist, in der Ukraine.
Ähnliches hat es in kleinerem Maßstab schon einmal gegeben: Nach dem Untergang des Zarenreiches fand sich ein Lawra-Kloster im Ausland wieder, im wiedervereinigten Polen. Damals wurde mit Hilfestellung des polnischen Staates eine eigenständige (autokephale) orthodoxe Kirche gegründet. So wurde die Lawra von Potschajiw zum größten Wallfahrtsort der fast vier Millionen im damaligen Polen lebenden Orthodoxen.
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