Sind in Lateinamerika alle Putin-Versteher?
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Untergehakt uneinig: Scholz und Lula in Brasilia Bild: dpa
In Lateinamerika ist Moskau weniger ins Abseits geraten als anderswo. Das hat historische Gründe, ist aber auch auf den Erfolg der russischen Propaganda zurückzuführen. Hilfe für die Ukraine ist aus der Region nicht zu erwarten.
Es brauche immer zwei für einen Krieg, hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vor einer Woche bei der Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz gesagt. Lula da Silva will sich nicht klar auf eine Seite stellen im Ukrainekrieg. Und eine Lieferung von Panzermunition an die Ukraine steht außer Frage.
Auch die Präsidenten Argentiniens und Chiles, die Scholz ebenfalls traf, lehnten sich in der Ukrainefrage nicht weit aus dem Fenster. So sieht es auch im restlichen Lateinamerika aus. Zwar haben sich die meisten Länder den UN-Resolutionen gegen Russland angeschlossen. Bei der Vollversammlung im vergangenen Jahr wurde jedoch deutlich, dass die Lateinamerikaner nichts vom Krieg und am liebsten auch nichts von Sanktionen gegen Moskau wissen wollen. Praktisch alle Regierungen, von links bis rechts, forderten Verhandlungen.
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