Wie Österreich Pflegeberufe für Männer attraktiv machen will
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Will Zivildienst aufwerten: Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm Bild: dpa
Die Regierung in Wien plant die Einführung einer Lehre, um Pflegeberufe aufzuwerten. Die soll dann mit dem Zivildienst verzahnt werden – und mehr junge Männer anziehen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen Vorschlag für eine „soziale Pflichtzeit“ nicht nur mit dem Bedarf der Allgemeinheit begründet, dass junge Frauen und Männer sich eine Zeitlang in den Dienst der Gesellschaft stellen. Er hob auch den Nutzen für die solchermaßen zum Dienst Verpflichteten hervor, den eigenen Horizont zu erweitern, sich aus der gewohnten Blase zu bewegen und nicht zuletzt Menschen in Not zu helfen. In Österreich gilt nach wie vor die allgemeine Wehrpflicht für Männer, die in Deutschland 2011 ausgesetzt wurde, und damit auch die Möglichkeit eines zivilen Ersatzdienstes für Wehrdienstverweigerer. Claudia Plakolm (ÖVP), Staatssekretärin im Wiener Bundeskanzleramt und neuerdings für Jugend und Zivildienst zuständig, möchte diesen potentiellen beiderseitigen Nutzen, den der Dienst am Gemeinwesen haben kann, dazu nutzen, um gezielt den Blick junger Männer für einen möglichen Berufsweg zu öffnen, der bislang weit überwiegend von Frauen eingeschlagen wird, nämlich die Pflege.
So wie die Politik Mädchen darin ermutigen wolle, technische Berufe zu ergreifen, gelte es, Jungen soziale Berufe näher zu bringen, sagte Plakolm in einem Gespräch mit der F.A.Z. „Der Zivildienst ist, wenn man so will, der Headhunter für den Sozialbereich.“ Die jungen Männer, die sich dafür entschieden, erführen während ihres Dienstes Anerkennung und seien beliebt: „Die Burschen werden extrem gut angenommen in den Pflegeheimen.“
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