NSA-Skandal : Facebook-Chef Zuckerberg lässt Obama abblitzen
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Der amerikanische Präsident Barack Obama spricht mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei einer Abendveranstaltung Bild: dpa
Bei einem Treffen im Weißen Haus wollte Obama die Chefs großer Internetkonzerne von seiner Geheimdienstreform überzeugen. Der Versuch scheiterte: An den Plänen des Präsidenten gab es deutliche Kritik.
Nach einem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg die geplante Reform der Geheimdienste als unzureichend kritisiert. „Die Regierung hat zwar hilfreiche Schritte unternommen, um die Überwachungsaktivitäten zu reformieren. Diese sind aber einfach nicht genug“, hieß es in einer Mitteilung, die Facebook nach dem Ende des Spitzentreffens im Weißen Haus verschickte. Facebook werde die amerikanische Regierung weiterhin dazu drängen, ihre Aktivitäten transparenter zu machen und Bürgerrechte besser zu schützen, kündigte das Unternehmen an. „Die Menschen rund um den Globus haben das Recht zu erfahren, ob ihre Daten bei Facebook sicher sind.“
Obama hatte am Freitag die Chefs mehrerer großer Internetkonzerne in Washington empfangen - neben Facebook-Gründer Zuckerberg waren unter anderem auch Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt und Dropbox-Chef Drew Houston anwesend. Obama wollte bei dem Treffen für seine Geheimdienstreform werben und Vertrauen zurückgewinnen, das im Zuge der NSA-Spähaffäre verloren ging.
Google-Gründer Page fordert Debatte über Überwachung
Der von Edward Snowden aufgedeckte NSA-Skandal hat spürbar einen Keil zwischen die Internet-Industrie und die amerikanische Regierung getrieben. Zuckerberg hatte kürzlich Obama angerufen und sich beschwert. Die Regierung solle „ein Verteidiger des Internets sein und keine Bedrohung“. Auch Google-Gründer Larry Page hatte sich diese Woche enttäuscht über das Vorgehen der amerikanischen Regierung gezeigt und eine öffentliche Debatte über die Überwachungsprogramme gefordert.
Bereits vergangenes Jahr hatte sich Obama nach Beginn der NSA-Enthüllungen mit den Konzernchefs zusammengesetzt. Dabei schlug Mark Pincus, Gründer der für Online-Spiele wie „Farmville“ bekannten Firma Zynga, nach CNN-Informationen vor, Edward Snowden nicht zu bestrafen. Obama habe abgelehnt.