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Nordkorea : Raketentests geben Anlass zur Sorge

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Der Führer übt sich in Feldherrenpose: Kim Jong-un am 8. Oktober Bild: AP

In Nordkorea herrscht große Not. In dieser Lage greift Kim Jong-un zu einem „bewährten“ Mittel. Er schießt mit Raketen. Das könnte zu einer Eskalation führen, obwohl das eigentlich niemand will.

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          Kim Jong-un hat einige Gründe zur Sorge. Keiner davon hat allerdings damit zu tun, dass irgend jemand darauf aus wäre, Nordkorea militärisch anzugreifen. Vielmehr hat, neben der systemisch bedingten Misswirtschaft, die Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass die Lage vieler Menschen in Nordkorea so schlecht ist wie seit vielen Jahren nicht mehr. Es häufen sich Berichte über Lebensmittelknappheit bis hin zu Hungersnot in einzelnen Regionen.

          Corona innerhalb des Landes gilt zwar offiziell als überwunden. Aber solche Triumphmeldungen haben selten etwas mit der Realität zu tun.

          Andere Schauplätze sind wichtiger

          Hinzu kommt, dass Kim Jong-un seit den Gipfeltreffen mit dem damaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump außenpolitisch nicht gerade glücklich agiert hat. Die Entspannungssignale aus Südkorea hat er jahrelang voller Verachtung ignoriert. Das hat mit dazu beigetragen, dass in Seoul nun eine Regierung amtiert, die nicht um beinahe jeden Preis freundschaftliche Beziehungen mit dem Norden anstrebt.

          Amerika schließlich hält andere Schauplätze für wichtiger. In dieser zunehmend verzweifelten Lage greift Kim zu dem Mittel, das schon oft funktioniert hat. Er lässt Raketen steigen, ein weiterer Atomtest könnte folgen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Eskalation in Korea kommt, die keine Seite wirklich will. Und das ist Anlass zur Sorge für die Welt.

          Peter Sturm
          Redakteur in der Politik, zuständig für „Politische Bücher“.

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