Satelliten-Auswertung : Nordkorea baut Raketen-Startanlage ab
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Laut Experten des amerikanischen Thinktanks „38 North“ zeigen Satellitenbilder erste Schritte zum Abbau der Raketentestanlage Sohae, Nordkorea. Bild: AFP
Laut amerikanischen Experten hat Nordkorea begonnen,Teile einer Raketenbasis zu zerstören. Dies sei der erste Schritt zur Umsetzung des Abkommens mit den Vereinigten Staaten. Südkorea will Grenzposten zum Norden abbauen.
Nordkorea hat Experten zufolge mit dem Abbau der Raketen-Startanlage Sohae an der Westküste des Landes begonnen. Als Beleg dafür führte die auf Nordkorea spezialisierte Nachrichtenseite „38 North“ des amerikanischen Korea-Instituts Satellitenbilder aus den vergangenen Tagen an. In einer am Montag veröffentlichten Analyse wurde dies als Beleg dafür gewertet, dass Machthaber Kim Jong-un erste Schritte zur Umsetzung des vor sechs Wochen in Singapur erzielten Gipfelabkommens mit den Vereinigten Staaten eingeleitet habe. Offensichtlich handele es sich um eine „bedeutende Maßnahme zur Vertrauensbildung“.
Kim hatte bei seinem ersten Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump am 12. Juni seine Bereitschaft „zur kompletten Denuklearisierung“ bekräftigt. Unklar blieb jedoch, wie und bis wann die Abrüstung erfolgen soll. Trump versprach Nordkorea seinerseits unter anderem „Sicherheitsgarantien“.
Nordkorea hatte in den vergangenen Jahren mehrfach von Sohae aus Weltraumraketen gestartet und behauptet, diese hätten Satelliten ins All gebracht. Die Weltgemeinschaft ging hingegen von verdeckten Tests ballistischer Langstreckenrakete aus, die Atomwaffen tragen könnten.
Trump twittert, er sei „sehr glücklich“
Der amerikanische Präsident betonte am Montag, Nordkorea habe seit neun Monaten keine Rakete mehr abgeschossen und auch keine Atomtests mehr durchgeführt. „Japan ist glücklich, ganz Asien ist glücklich“, schrieb er auf Twitter. Auch er selbst sei „sehr glücklich“.
Als Zeichen der Entspannungspolitik zwischen den beiden koreanischen Staaten will Südkorea einem Agenturbericht zufolge die Zahl seiner Grenzposten zum kommunistischen Norden reduzieren. Das Verteidigungsministerium in Seoul habe einem Parlamentsausschuss mitgeteilt, es plane zunächst eine kleinere Zahl von Wachposten und Ausrüstung von der innerkoreanischen Grenze abzuziehen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte eine weitere Reduzierung stattfinden, um der Vereinbarung der beiden Regierungen gerecht zu werden, „die entmilitarisierte Zone zu einer Friedenszone umzugestalten“. Diese Vorhaben war bei einem innerkoreanischen Gipfeltreffen im Frühjahr vereinbart worden.
Das Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.