https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/noch-34-inhaftierte-in-us-gefangenenlager-guantanamo-18650704.html

Umstrittenes Gefängnis : Noch 34 Inhaftierte in Guantánamo

  • Aktualisiert am

Gefangene im September 2006 im amerikanischen Lager Guantanamo Bay auf Kuba (Symbolbild) Bild: dpa

Ein Inhaftierter aus Guantánamo sei in das mittelamerikanische Land Belize entlassen worden, berichtet das amerikanische Militär. Die Regierung bemühe sich, weitere Entlassungen zu ermöglichen.

          1 Min.

          Im amerikanischen Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba sind mehr als zwei Jahrzehnte nach den Anschlägen vom 11. September noch 34 Häftlinge untergebracht. Das teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Washington mit, nachdem Majid Khan, ein Inhaftierter aus Pakistan, in das mittelamerikanische Land Belize transferiert wurde. Die Regierung bemühe sich weiter darum, zusammen mit anderen Ländern die Zahl der Gefangenen auf verantwortungsvolle Weise zu reduzieren und das Lager schließlich zu schließen, hieß es.

          Das Lager befindet sich auf Kuba im Marinestützpunkt Guantánamo Bay. Zeitweise waren dort fast 800 Menschen inhaftiert. Das Camp war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die Schließung.

          Er fühle sich wie neugeboren, ließ Kahn nach seiner Freilassung mitteilen. Bald werde er zum ersten Mal seine Tochter treffen, die nach seiner Inhaftierung geboren worden sei, und auch seine Frau nach 20 Jahren wiedersehen. Ihm sei eine zweite Chance gegeben worden und er werde das beste daraus machen, teilte Khan mit. Er bereue seine Taten und habe versucht, sie wieder gutzumachen.

          Kahn war nach eigenen Angaben in Saudi Arabien geboren worden und wuchs hauptsächlich in Pakistan und Amerika auf. Nach seiner Rückkehr nach Pakistan nach den Anschlägen des 11. September sei er durch Familienmitglieder von der Terrormiliz Al-Qaida rekrutiert worden.

          Dem amerikanischen Militär zufolge sei er an einem Attentatsversuch gegen den damaligen pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf beteiligt gewesen und habe Geld an eine mit Al-Qaida in Verbindung stehende Terrororganisation in Indonesien geliefert, die damit den Anschlag auf ein Hotel in Indonesien im Jahr 2003 finanzierte, bei dem elf Menschen ums Leben kamen.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Milliarden vom US-Steuerzahler: VW-Chef Oliver Blume vor einem Logo der neuen Konzernmarke Scout

          Werk in South Carolina : VW sieht neuen „Goldrausch“ in Amerika

          Der Wolfsburger Konzern streicht 1,3 Milliarden Dollar Fördermittel für eine Fabrik seiner neuen US-Marke Scout ein. Für Streit könnte das Thema Mitbestimmung sorgen.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.