https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nicola-beer-warnt-in-tawian-es-darf-keinen-24-februar-in-asien-geben-18184238.html

Nicola Beer in Taipeh : „Es darf keinen 24. Februar in Asien geben“

Sondereinsatzkräfte der taiwanesischen Armee bei einem Training in der Gemeinde Hukou in Taiwan am 25. März 2022 Bild: EPA

Die Vizepräsidentin des Europäische Parlaments, Nicola Beer, sendet von Taiwan aus Warnungen an China. Peking sorgt sich allerdings mehr um die Reisepläne Nancy Pelosis.

          5 Min.

          Nicola Beer ist mit einer klaren Botschaft nach Taiwan gekommen. Als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments ist die FDP-Politikerin die bisher ranghöchste Besucherin aus Brüssel. „Es darf keinen 24. Februar in Asien geben“, sagte sie am Dienstag nach einem Treffen mit dem taiwanischen Ministerpräsidenten Su Tseng-chang. „Es reicht nicht, dass Europa hinterher bedauert, es muss frühzeitig auf der Bildfläche stehen.“ Drei Tage lang will Beer genau das tun, an diesem Mittwoch wird sie von der Staatspräsidentin Tsai Ing-wen empfangen. Beer reist mit dem Rückhalt des Europäischen Parlaments, das sich im Oktober 2021 mit großer Mehrheit für eine „umfassende und verstärkte Partnerschaft“ mit Taiwan ausgesprochen hatte.

          Friederike Böge
          Politische Korrespondentin für die Türkei, Iran, Afghanistan und Pakistan mit Sitz in Ankara.
          Thomas Gutschker
          Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

          Die EU stehe fest an Taiwans Seite, sagte sie zum Auftakt, ohne an der offiziellen Ein-China-Politik der Europäischen Union zu rütteln. Sie verband das aber mit Warnungen an Peking. Dessen Drohgebärden seien inakzeptabel, sie würden Europa nicht entgehen. „China zündelt mit dem Frieden in der Region“, sagte sie. „Jegliche einseitige Änderung des Status Quo wäre fataler Auslöser eines regionalen Brandes, der sich weltweit Bahn brechen kann.“ Man verfolge die militärischen Provokationen Chinas mit „äußerster Sorge“ und verurteile das „fortwährende Eindringen in die taiwanischen Luftverteidigungszone“ aufs Schärfste. „Wir hoffen, dass die EU uns weiterhin unterstützt und entschlossen ihre Besorgnis formuliert, und das noch früher und lauter“, sagte Ministerpräsident Su.

          Zugang zu allen F+ Artikeln 2,95 € / Woche
          Jetzt 30 Tage kostenfrei testen
          2,95 € / Woche
          Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?
          Mit einem Klick online kündbar
          Weiter Ja, 30 Tage kostenfrei testen
          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+
          „Diese Männer haben zuerst an ihr Land gedacht in einer Zeit, in der ihr Land nicht an sie gedacht hat“: amerikanische Soldaten, von den Deutschen im Dezember 1944 in Belgien gefangen genommen.

          SS-Massaker an Schwarzen : Das Schicksal der „Wereth 11“

          Im Zweiten Weltkrieg ermordete die SS elf schwarze US-Soldaten in einem belgischen Dorf. Lange interessierte sich niemand für die „Wereth 11“, nicht einmal die eigene Armee. Erst eine mutige Familie brachte die Wende.