
Im Griff von Mullahs und Militärs
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Nach der Parlamentswahl im Februar werden Militärs und Mullahs alle Institutionen der Islamischen Republik bis auf den mit wenigen Kompetenzen ausgestatteten Staatspräsidenten kontrollieren. Bild: dpa
Längst ist der Punkt überschritten, an dem sich die Islamische Republik durch Reformen retten könnte. In Iran ist eine neue Front entstanden – und an ihr wird sich das Überleben des Regimes entscheiden.
Nur kurz konnte das iranische Regime erleichtert aufatmen. Die Tötung von General Soleimani hatte die Islamische Republik zwar ins Mark getroffen. In den Tagen danach schlossen sich in Iran den Trauerprozessionen aber Millionen Bürger an, die dem Regime distanziert gegenüberstehen. Im benachbarten Irak verdrängte die Forderung nach dem Abzug der ausländischen Truppen die antiiranischen Proteste. Die Islamische Republik wog sich in Sicherheit.
Doch der Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch die iranischen Revolutionswächter und vielleicht noch mehr der zynisch-heuchlerische Umgang damit haben in Iran eine neue Protestwelle entstehen lassen. Sie trifft das Regime mit voller Wucht. Der Rhythmus der Proteste wird schneller, die Parolen werden radikaler, und immer mehr Demonstranten sind bereit, ihr Leben zu riskieren. Ähnlich war die Revolution verlaufen, die Ende 1978 begann und am 11. Februar 1979 in dem Zusammenbruch der Monarchie kulminierte.
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